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Einschaltquotenmessung

Dieser Problematik geht der Verein nach, indem er versucht, die Diskussion über die Fragwürdigkeit dieses Verfahrens, mit dem die Programm-Anbieter argumentieren, wach zu halten.

Wie wird die Messung praktisch vollzogen?

Zitat aus: DIE EINSCHALTQUOTEN. Woher das ZDF weiß, wie viele Zuschauer eine Sendung gesehen haben, ZDF Meinungsforschung, Seite 5:

"Die Personen in den Testhaushalten beteiligen sich freiwillig. Die AFG und die GfK Fernsehforschung achten sorgsam auf den Datenschutz, v.a. um die Panelteilnehmer vor jeglicher Beeinflussung zu schützen. Als Teilnahmeentschädigung erhält jeder Panelhaushalt monatlich 15 DM. Damit sollen der monatliche Stromverbrauch des Messegeräts sowie Telefongebühren, die dem Panelhaushalt durch eventuelle Gespräche mit der GfK Fernsehforschung entstehen, abgegolten werden.

An den Fernsehgeräten der 5.700 Testhaushalte ist ein Messgerät angeschlossen, das auf die Sekunde genau jedes Ein-, An-, Um- und Ausschalten des Fernsehgeräts und v. a. das eingeschaltete Programm registriert. Auch der Betrieb von Satellitenreceiver, Videorecorder und Videotext oder die Benutzung des Fernsehgeräts als Computer-Endgerät wird von dem Messgerät erfasst. In den Testhaushalten gibt es spezielle Fernbedienungen, auf denen jede Person des Testhaushalts eine eigene sog. Personentaste hat. Durch Drücken dieser Personentaste auf dieser speziellen Fernbedienung melden sich alle Mitglieder des Haushalts persönlich an und ab, wenn sie anfangen oder aufhören fernzusehen. So kann man registrieren, welche und wie viele Personen in den Testhaushalten welches Programm sehen. Alle sog. Nutzungsvorgänge werden in dem Messgerät gespeichert."

Für uns ergeben sich daraus folgende Fragen:

Inwiefern kann das Drücken der Personentaste belegen, dass die Sendung auch durchgehend gesehen wurde? Kann die Person, die den Knopf gedrückt hat, nicht gleichzeitig noch anderes getan bzw. sogar das Zimmer verlassen haben? Oder hatte sie vielleicht gelegentlich auch Abneigung gegen das, was gezeigt wurde und wollte gar nicht mehr hinschauen? Wie wird das geprüft?

Jeder Mensch ist bekanntlich anders. Wieso dürfen Lebensauffassung und Geschmack des einen, des Panelbürgers, der anonym bleiben muss, auf andere Bürger übertragen werden? Ist es gerecht in einer um Transparenz bemühten Demokratie, wenn sich die Programmgestaltung nach dem Geschmack der anonymen 5700 Testhaushalte richtet?

Wie selbstständig ist ein 3-jähriges Kind, das neuerdings auch seine Taste bedienen soll?

Wem dient die Einschaltquotenmessung in Wirklichkeit?